KEGS 2024: Lehrergesundheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe
Vom 26. bis 27. September 2024 folgten mehr als 350 Pädagoginnen und Pädagogen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der Einladung zum Kongress Evangelischer Grundschulen (KEGS) nach Suhl.
Unter dem Thema „Resilienz“ gaben renommierte Referenten aus Wissenschaft und Praxis den Grundschulpädagogen Wissen und Handwerkszeug an die Hand, ihre innere Stärke aber auch die der ihnen anvertrauten Kinder zu fördern.
„Die Fragen der Gegenwart und der Zukunft können nicht mit Antworten aus der Vergangenheit beantwortet werden“ so Marco Eberl, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Schulstiftung. „Gute Schule befähigt Heranwachsende aber auch die Mitarbeitenden, sich in schnell verändernden Wirklichkeiten zu orientieren und auch bei Rückschlägen handlungsfähig zu bleiben und sich weiter zu entwickeln.“
In ihrem zweitägigen Kongress setzte die Evangelische Schulstiftung auf die aktuellen Ergebnisse der Bildungsforschung. Dazu kamen unter anderem die Wissenschaftler Dr. Robert Wilkens und Tobias Rahm zu Wort. In seiner Keynote stellte Dr. Robert Wilkens Resilienz als Bedingungsfaktor für professionelle Lehrkompetenzen – auch unter schwierigen Bedingungen – vor. In seinem Workshop regte er die Pädagoginnen und Pädagogen zur Diagnose des eigenen Status-quo an und gab Empfehlungen zum Umgang mit Stress im Schulalltag. Tobias Rahm referierte zum Thema „Positive Education“ und zeigte deren positive Entwicklung auf akademische Leistungen der Schülerinnen und Schüler auf.
Beim anschließenden „Walk and Talk“ tauschten sich die Pädagoginnen und Pädagogen über ihre persönlichen Erfahrungen im Schulalltag aus und kamen miteinander ins Gespräch. Der Kongress wurde durch gezielte Best-Practice-Workshops aus den Stiftungsschulen sowie Zeit für schulübergreifende Netzwerktreffen abgerundet. Dort konnten Pädagoginnen ihren Kollegen erprobte Methoden zur Implementierung von Resilienz im Schulalltag vorstellen. Dazu zählten Bewegungsanlässe, gemeinsames Singen sowie „Perlen des Glaubens“. Immer wieder wurde die Gemeinschaft als starke Ressourcenquelle herausgestellt. Neben dem fachlichen Input legte die Stiftung damit bewusst einen Schwerpunkt auf den Austausch und die interne Weiterentwicklung aller Einrichtungen.
Für die Evangelische Schulstiftung ist Resilienz ein wesentlicher Baustein der Gesundheitsvorsorge für Lehrerinnen und Lehrer und damit ein Instrument der Unterrichtsabsicherung. Seit Jahren bietet die Stiftung für Mitarbeitende entsprechende Weiterbildungen und Workshops an – mit messbarem Erfolg. Während im Coronajahr 2020 die Langzeitkrankenquote bei 3,8 Prozent lag, ist diese bis zum aktuellen Jahr auf 1,2 Prozent gesunken. Zum Vergleich: Im staatlichen Schuldienst Thüringens lag diese Quote zuletzt (2022) bei 4,6 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer.
Eberl: „Resilienz ist eine Antwort auf die Frage nach guter Schule: Heranwachsende und Mitarbeitende sollen auch und gerade in krisenhaften Zeiten in der Schule an Herausforderungen wachsen, Widerstandsfähigkeit ausprägen und sich weiter entwickeln.“