Digitale Schulstunde mit Bildungsminister Tullner
Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse sitzen an ihren Laptops und sind in einer digitalen Schulstunde mit der Lehrerin Stefanie Tismer verbunden. Auf dem Stundenplan stehen heute Sagen. Für die Schüler ist diese Form des Unterrichts nicht mehr neu, sondern eingeübte Praxis. Neu ist jedoch die Teilnahme von zwei Gästen:
Mit Marco Tullner, dem Bildungsminister Sachsen-Anhalts, und Marco Eberl, dem Vorstandsvorsitzenden der Evangelischen Schulstiftung, haben sich zwei Beobachter der digitalen Schulstunde zugeschaltet.
Ziel dieser Hospitation der obersten Bildungsverantwortlichen von Land und Schulträgerin ist die Besichtigung der gemeinsamen Digitalisierungsbemühungen in den zurückliegenden Monaten. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Förderung des Landes aus Mitteln des Digitalpakts. Bildungsminister Marco Tullner zeigte sich vom digitalen Unterricht an der Evangelischen Grundschule Halle positiv überrascht: „Ich freue mich sehr, nach relativ kurzer Zeit die ersten Früchte unserer Förderprogramme wachsen sehen zu können. Die Bereitstellung von mobilen Endgeräten für Schülerinnen und Schüler sichert zum einen den aktuell oft erforderlichen Distanzunterricht ab, zum anderen können sich die Kinder nun aber auch frühzeitig mit dem digitalen Bildungsweg vertraut machen und entsprechende Kompetenzen aufbauen“. Die Evangelische Schulstiftung hatte bereits frühzeitig begonnen, pädagogisch untersetzte Mediennutzungskonzepte zu entwickeln, eine dazu passende Digitalisierungsstrategie und ein evangelisches Schulportal mit Cloudfunktion auf den Weg zu bringen. „Die Herausforderungen durch die Pandemie für das gesamte Bildungswesen sind enorm, haben der Digitalisierung und der Schulentwicklung jedoch auch einen enormen Schub gegeben. Wie man in der digitalen Schulstunde sehen kann, können Schulen gestärkt aus der Krise hervorgehen“, so Marco Eberl nach der Hospitation.
Über den praktischen Unterricht hinaus hat die Hospitation gezeigt, dass die gewonnenen Erfahrungen im Umgang mit digitalen Unterrichtsmethoden an freien Schulen auch für die staatlichen Bildungseinrichtungen von großem Nutzen sein können und der kollegiale Austausch über Trägerschaftsgrenzen hinaus dem gesamten Bildungswesen zu Gute kommen kann.
Im abschließenden Gespräch der Schulleiterin mit dem Bildungsminister nach der Unterrichtsstunde wurden aber auch offene Baustellen benannt. Neben dem dringend notwendigen Breitbandausbau für alle Schulen wurden die Notwendigkeit von langfristigen Finanzierungsmodellen der angeschafften Technik ebenso angesprochen wie die Berücksichtigung von digitalen Lehrplaninhalten und Aus- und Weiterbildungsangeboten für die Lehrkräfte. „Ich freue mich, dass sich die Verantwortlichen selbst ein Bild von der guten Zusammenarbeit zwischen Schule und Förderverein vor Ort gemacht haben und wünsche mir, dass die gewonnenen Impulse auch bei den anstehenden Weiterentwicklungen berücksichtigt werden“, zeigte sich Schulleiterin Katharina Morawe mit dem Termin sichtlich zufrieden.