Schülersprecherin aus Eisenach im Dialog mit Prof. Dr. Bernhard Vogel
Der diesjährige „Tag der Deutschen Einheit“ war für die Schülersprecherin Josefine Reichstein des Evangelischen Martin-Luther-Gymnasiums besonders emotional: Sie feierte an diesem Tag nicht nur ihren 18. Geburtstag, sondern nahm auch aktiv an der Festveranstaltung...
...der Evangelischen Erlöserkirche Bad Homburg, der Treuhandstiftung „Kirche in der Stadt“ und der Werner-Reimers-Stiftung unter dem Titel „Denk ich an Deutschland – Herausforderung 3. Oktober“ teil.
Festredner war der ehemalige rheinland-pfälzische und später thüringische Ministerpräsident Prof. Dr. Bernhard Vogel. Nach seinem Impuls diskutierte er die mit dem Tag der Deutschen Einheit verbundenen Erlebnisse und Fragen mit Josefine Reichstein und dem Schülersprecher Marius Crüger von der Humboldtschule in Bad Homburg.
Die beiden Schülersprecher schilderten sehr unterschiedliche Familien-Erinnerungen an den 9. November und fügten persönliche Gedanken zur Wiedervereinigung an. Einig waren sich beide, dass der Thematik Deutsche Einheit im Lehrplan viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. „Jugendliche, die ein geteiltes Deutschland gar nicht miterlebt haben und die sich auch nicht für eine Einheit eingesetzt haben, interessieren sich sehr wohl für das Thema und erkennen Probleme, die die Gesellschaft spalten und denen man auch heute, 31 Jahre später, entgegenwirken muss“, argumentiert Josefine Reichstein, wenngleich aktuelle Themen wie Klimawandel und Bewahrung der Schöpfung den Jugendlichen viel greifbarer und somit auch präsenter sind.
Für Josefine Reichstein war es ein Privileg, Prof. Dr. Bernhard Vogel persönlich begegnen zu dürfen. „Ich nehme für mich aus der Podiumsrunde mit, dass ich eigentlich alles richtig mache. Denn wenn ich Probleme sehe, dann spreche ich sie auch an und bereite damit den ersten Schritt zu einer Besserung. Vielleicht bietet unsere Schule jetzt auch die Möglichkeit an, am Schülerwettbewerb „Jugend debattiert“ teilzunehmen. Das wäre ein wichtiger Schritt, damit wir lernen, unsere Standpunkte klar zu äußern, um auch im Gespräch mit den ganz großen Politikern wie Bernhard Vogel Schritt halten zu können.“
Dass der 3. Oktober, als wohl der schönste Feiertag der deutschen Geschichte, inhaltlich weitere Beachtung finden muss, dafür sprach sich Dr. Albrecht Graf von Kalnein, Vorstand der Werner Reimers Stiftung und Mitglied des Stiftungsrates der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland sowie der Evangelischen Johannes-Schulstiftung, im Nachgang des Festaktes aus: „Lasst uns den Dialog zwischen Jung und Alt, zwischen Ost und West bewusst gestalten, mit Zeitzeugen und im Sinne Europas!“
Die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland verfügt seit Ende 2012 über ein eigenes Stiftungsprogramm „Politische Bildung und demokratische Erziehung“, welches bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Einen anschaulichen Überblick über die Arbeit bietet die Broschüre zum Stiftungsprogramm.