Masel tov! Stiftungsschulen waren Teil der 25. jüdisch-israelischen Kulturtage
Am Sonntag endeten die 25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur. Mit zahlreichen Veranstaltungen waren mehrere Grund- und weiterführende Schulen der Evangelischen Schulstiftung erneut aktiv dabei.
Im Rahmen des Stiftungsprogrammes „Politische Bildung und demokratische Erziehung“ organisierte Programmleiter Jürgen Junker ein vielfältiges Programm im Bemühen um einen interreligiösen Austausch bei Schülerinnen und Schülern.
Die Evangelische Grundschule Erfurt veranstaltete einen Projekttag Judentum in Erfurt, an dem auch Kinder aus den Evangelischen Grundschulen Bad Langensalza und Saalfeld teilnahmen. „Der Projekttag war eine tolle Veranstaltung. Alle haben sehr viel über das Judentum gelernt, und den Kindern und Pädagogen hat es großen Spaß gemacht. Ich denke, dieser Wissenszuwachs wird nachhaltig in den Köpfen verankert bleiben. Bei mir ist es auf jeden Fall so“, meint Religionslehrerin Luise Anton-Behr. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der Kinder in der Neuen Synagoge Erfurt und das Treffen mit Rabbiner Benjamin Kochan. Er nahm sich sehr viel Zeit, um die zahlreichen Fragen der Kinder ausführlich und verständlich zu beantworten.
Zum Mischpoketag lud die Evangelische Grundschule Eisenach ein. Einen ganzen Tag lang ging es um die jüdische Religion. Zu Gast waren u.a. das jüdische Puppentheater bubales mit der Kunstpädagogin Shlomit Tulgan aus Berlin und dem Stück „Die Koscher-Maschine“ sowie die Kinderbuchautorin Myriam Halberstam. Parallel dazu veranstalteten Pädagoginnen und Pädagogen aus Eisenach Projektgruppen zu unterschiedlichen Themen, z.B. zu jüdischen Festen wie dem Laubhütten- oder dem Purimfest, zu israelischem Kochen und Essen sowie zu jüdischen Gedichten oder jüdischer Kinderliteratur. Mit ausgelassenem Tanzen beim Konzert des Misrach-Ensembles aus Erfurt ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende.
Das Programm für die Grundschulen wurde durch zwei Lesungen der Autorin Gabriele Hannemann in der Kinder- und Jugendbibliothek Erfurt abgerundet. Sie las aus ihrem Buch „Marisha, das Mädchen aus dem Fass“, dem die reale Geschichte der Malka Rosenthal zugrunde liegt.
Fast schon traditionell nahm Religionslehrer Jürgen Junker mit einigen Schülern des Evangelischen Ratsgymnasiums am Pogromgedenken der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen am 9. November auf dem Jüdischen Friedhof in Erfurt teil. Einen Tag später besuchte Arie Rosen das Erfurter Ratsgymnasium zu einem Schulprojekttag „Shabbat – Sonntag – Ruhetag“. Dabei standen Bedeutung, Geschichte und Gestaltung des Shabbat, aber auch die jüdischen Wurzeln des (christlichen) Sonntags bzw. des sonntäglichen Ruhetags im Zentrum.
Am Evangelischen Schulzentrum Mühlhausen schließlich wurde Theater gespielt. „Name: Sophie Scholl“ hieß das Ein-Frauen-Stück des Theaters Rudolstadt, in dem die Lebensgeschichte der Widerstandskämpferin der „Weißen Rose“ und die einer Namensvetterin unserer Zeit miteinander verwoben und in Beziehung gesetzt wurden.