Gott dürfen wir nicht vergessen
In der Bibel begegnen uns unterschiedliche Gottes- und Menschenbilder. Im Psalm 14 aus dem Alten Testament heißt es: „Der Herr schaut vom Himmel auf die Menschenkinder herab, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.“ (Psalm 14, 2)
Was für ein tröstlicher Gedanke, dass Gott auf die Menschenkinder Acht gibt und sich um sie sorgt. Und dennoch: etwas irritiert daran.
Nach Gott zu fragen, soll ein Zeichen von Klugheit sein? Für klug halten wir doch die Menschen, die einen entsprechend hohen IQ haben, weil dieser als Voraussetzung für gutes Lernen und ein erfolgreiches Leben gilt. Klug nennen wir Menschen, die sich Kompetenzen erworben haben und diese auch anzuwenden wissen. Als klug gilt, wer es versteht, seine Vorteile zu nutzen und das Beste für sich herauszuholen.
Der Verfasser des Psalms hat eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Sie lässt manches in einem anderen Licht erscheinen. Er erkennt in Gott ein Wesen, das sich um die Menschen Sorgen macht. Gott schaut vom Himmel herab, um zu sehen, ob er bei den Menschen noch vorkommt oder ob sie ihn bereits vergessen haben. Denn wenn das der Fall ist, wäre es nicht klug. Ihn, der uns das Leben geschenkt hat, aus dem Leben zu verbannen, wäre das genaue Gegenteil, es wäre töricht.
Damit wir aber weise leben, sollen wir erkennen, wie gut es ist, dass Gott etwas mit unserem Leben zu tun hat. Er will, dass wir fröhlich, glücklich und zufrieden sind. Darum dürfen wir Gott nicht vergessen.
Und noch etwas anderes wollen wir nicht vergessen:
In wenigen Tagen beginnen in Sachsen-Anhalt und Thüringen die Winterferien. Wir wünschen Euch und Ihnen allen eine erfüllte unterrichtsfreie Zeit. Bleiben Sie gesund und behütet!
Ihr Dr. Ekkehard Steinhäuser
Stiftungstheologe