EKM-Schulstiftung heißt 1.000 neue Schülerinnen und Schüler willkommen
Die Evangelischen Schulen in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland starten mit erprobten Hygienemaßnahmen und besonderen Vorkehrungen für die Schuleinführungsgottesdienste in das neue Schuljahr 2020/2021.
Schulstart an evangelischen Schulen - Audiobeitrag von Andrea Terstappen
Die 21 Schulgemeinschaften in Thüringen und Sachsen-Anhalt freuen sich auf den Empfang von 1.000 neuen Schülerinnen und Schülern, 444 Erstklässler und 479 Fünftklässler.
„Gemeinsam können wir wirkungsvoller sein und die großen Aufgaben für das neue Schuljahr miteinander statt nebeneinander gestalten. Dies gilt nicht nur für den Schulalltag sondern auch für die kooperative Zusammenarbeit mit den Schulämtern und den Bildungsministerien in Thüringen und Sachsen-Anhalt“, so der Wunsch des Vorstandsvorsitzenden Marco Eberl für das neue Schuljahr 2020/2021.
Ein Fokus liegt ganz klar darin, die Digitalisierung in unseren Stiftungsschulen weiter zu forcieren. Gemeinsam mit einem externen Partner schaffen wir für unsere Stiftungsschulen einheitliche Infrastrukturen, sichern die dauerhafte Pflege und ermöglichen nach und nach die Ausstattung der Lernenden und Lehrenden mit digitalen Endgeräten. Hierfür nutzen wir die staatlichen Förderprogramme wie DigitalPakt Schule 2019 bis 2024 sowie das Sofortausstattungsprogramm (Teil IV des Digitalpaktes). Für fünf Pilotschulen in Thüringen (vier weiterführende Schulen und eine Grundschule) haben wir bereits den Zuwendungsbescheid in Höhe von 707.000 Euro erhalten, die Umsetzung erfolgt bis zum Ende des Jahres.
Parallel zur Verbesserung der technischen Ausstattung unserer Schulen bieten wir unseren 640 Pädagoginnen und Pädagogen ein umfassendes Fortbildungsangebot zu den Themen Unterrichtsqualität, digitale Programme für den Fachunterricht und Verbesserung der Medienkompetenz an. Als evangelische Schulträgerin sind wir besonders achtsam, bei diesem Prozess auf Qualität zu setzen, erprobte Kooperationen und Erfahrungen zu nutzen sowie ALLE im Prozess mitzunehmen. „Nicht das technisch Mögliche, sondern die Bedürfnisse der uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und Mitarbeitenden stellen den Maßstab für Tempo und Richtung der Schulentwicklung im Bereich Digitalisierung dar“, fasst Eberl den grundlegenden Weg der Schulstiftung in diesem Bereich zusammen.
Die coronabedingten Maßnahmen in Sachen Infektionsschutz adaptieren unsere Stiftungsschulen anhand der Vorgaben der Bildungsministerien der Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt. Die Umsetzung erfolgt schulspezifisch entsprechend der räumlichen und sachlichen Gegebenheiten. „Die Pädagoginnen und Pädagogen unserer Stiftungsschulen möchten so lange wie möglich Präsenzunterricht im neuen Schuljahr umsetzen. Somit haben die Einhaltung von Hygienevorschriften und die gegenseitige Rücksichtnahme oberste Priorität“, betont der Vorstandsvorsitzende Marco Eberl.
Dank der Ausweitung der Personalkampagne im Jahr 2020 auf Social-Media-Aktivitäten sind nur noch wenige Stellen für das neue Schuljahr offen. 640 Mitarbeitende mit einem Altersdurchschnitt von 44 Jahren gestalten an 15 Standorten evangelische Bildung. Unter den 38 neu eingestellten Lehrern sind 16 Seiteneinsteiger. Somit steigt die Zahl der Seiteneinsteiger weiter und macht insgesamt einen Anteil von 4,4 Prozent an der Gesamtmitarbeiterzahl aus. Unser pädagogisches Begleitprogramm, anerkannt durch das ThILLM, ermöglicht den Quereinsteigern eine Mischung aus Theorie und Praxis, Unterrichtsplanung, Unterrichtshospitation und Feedbackmöglichkeiten.
Die Evangelische Schulstiftung erweitert ihr pädagogisches Angebot ab dem Schuljahr 2021/2022 an der Evangelischen Gemeinschaftsschule Erfurt. Im Interesse des längeren gemeinsamen Lernens wird eine Primarstufe aufgebaut, Start ist in zwei Stammgruppen mit je 24 Kindern. Der Fachunterricht Deutsch, Mathematik sowie Englisch findet altershomogen statt, der Projektunterricht jahrgangsgemischt. Das pädagogische Konzept knüpft an den „Erfurt-Plan“ der Evangelischen Gemeinschaftsschule an und zeichnet sich durch reformpädagogisches Arbeiten, offene Lernformen, die Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf sowie ein Miteinander nach christlichen Werten und der Orientierung am Kirchenjahr aus. Die Primarstufe findet ihren Platz am Standort der Evangelischen Gemeinschaftsschule, Eugen-Richter-Straße 22 in Erfurt. Klassen- als auch Differenzierungsräume sowie der Hort für die Ganztagsbetreuung werden kindgerecht im Erdgeschoss hergerichtet.
Auf politischer Ebene wird sich die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland weiter gemeinsam mit engagierten Eltern und Schülern für eine angemessene Neuregelung der Finanzhilfesätze für die freien Schulen in Thüringen stark machen. „Für einen Moment waren wir ernüchtert und enttäuscht, aber sofort danach entschlossen und zuversichtlich, weiter für eine angemessene Finanzierung freier Schulen zu kämpfen“, so Marco Eberl zu den aktuellen Haushaltsverhandlungen 2021. Erstmals erarbeiteten wir zusammen mit dem Thüringer Bildungsministerium einen gemeinsamen Entwurf, den wir mitgetragen haben. Der eingestellte Haushalt von 183 Millionen Euro für die freien Schulen reicht aber definitiv nicht aus, die Diskrepanz zu ursprünglich 217 Millionen ist enorm.
Fakten zum neuen Schuljahr 2020/2021
Die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland trägt 24 Bildungseinrichtungen an 15 Standorten in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Mit 5.300 Kindern und Jugendlichen sowie 640 Mitarbeitenden ist sie die größte freie Schulträgerin in Mitteldeutschland.
- 5.300 Schülerinnen und Schüler, 444 Erstklässler an 12 Grundschulen, 104 Erstklässler in Sachsen-Anhalt (3 Grundschulen), 479 Fünftklässler an neun weiterführenden Schulen in Thüringen (6 Gymnasien, 2 Regelschulen, 1 Gemeinschaftsschule)
- 230 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf
- 640 Mitarbeitende, Altersdurchschnitt 44 Jahre, 74 Prozent weiblich