Christliches Gymnasium Jena erhält 10.000 Euro
Am 14. März 2024 übergaben Stiftungsratsmitglied Dr. Albrecht Graf von Kalnein und Vorstandsvorsitzender Marco Eberl eine Fördermittelzusage in Höhe von 10.000 Euro aus dem stiftungseigenen Magarethe-Schauer-Fonds an das „Chile-Projekt“ des Christlichen Gymnasiums Jena.
Diese reguläre Spanischstunde der Klasse 10A des Christlichen Gymnasiums Jena (CGJ) dürfte den Schülerinnen und Schülern noch lange in Erinnerung bleiben. Pünktlich zum Unterrichtsbeginn betrat Spanischlehrkraft Dr. Anne Nickel-Gemmeke mit zwei Gästen den Klassenraum: Dr. Albrecht Graf von Kalnein, Stiftungsrat der Evangelischen Schulstiftung sowie deren Vorstandsvorsitzender Marco Eberl. Aus Mitteln des stiftungseigenen Margarethe-Schauer-Fonds überreichten sie der Klasse 10A eine Fördermittelzusage in Höhe von 10.000 Euro für das „Chile-Projekt“.
Zusammen mit ihrer Lehrerin Dr. Annegret Nickel-Gemmeke arbeitet die Klasse seit zwei Jahren an einer Neuauflage des schuleigenen „Chile-Projekts“ – einem Schüleraustauschprogramm zum Ende der 10. Klasse. Für diese 14-tägige Reise nach Südamerika haben die Jugendlichen durch Theaterspielen, Cateringservice, Babysitten, Gartenpflege, Straßenmusik und Spendenläufe einen Großteil der anfallenden Kosten selbst erarbeitet. Im Oktober 2024 steht dann der Besuch der Partnerschule (Colegio Santa Úrsula Maipú) in Santiago de Chile an. Neben dem Kennenlernen der Menschen und der Kultur unterstützen die Schülerinnen und Schüler vor Ort die Arbeit in sozialen Einrichtungen, die sich vorrangig an Kinder und Jugendliche richten, welche sich in prekären Lebenslagen befinden. In der Vergangenheit gehörten hierzu ein Hort, eine öffentliche Küche und ein Waisenhaus.
„Ein beeindruckendes Projekt! Eine ganze Klasse lernt aus eigenem Antrieb eine Fremdsprache und arbeitet auf gemeinsame Kasse, um mit ihrem Wissen und Ersparten zur Partnerschule nach Chile zu reisen. Dort dann gemeinsames Lernen, Feiern und soziale Arbeit. Das hat eine Förderung durch den Margarethe-Schauer-Fonds mehr als verdient“, so Stiftungsrat Dr. Albrecht von Kalnein. Ähnlich erfreut zeigte sich auch Stiftungsvorstand Marco Eberl: „Die Schülerinnen und Schüler geben ein gutes Beispiel für zivilgesellschaftliches Engagement: Aus eigenem Antrieb bereiten sie sich auf die Arbeit in sozialen Projekten wie Kindereinrichtungen und Armenküchen in Chile vor. Dafür werben sie Mittel ein, lernen auf ihrer Reise die Kultur kennen, knüpfen Beziehungen und festigen ihre Sprachkenntnisse: ein echter Gewinn für alle Beteiligten.“
Das „Chile-Projekt“ hat am Christlichen Gymnasium eine lange Tradition. Im Jahr 2004 kam Dr. Anne Nickel-Gemmeke die Idee, einen Schüleraustausch mit dem südamerikanischen Land zu initiieren. Aufgrund der eigenen Promotion über Santiago de Chile und bestehender persönlicher Kontakte wurde aus der Idee bald Realität. Der erste Schüleraustausch folgte. Seitdem findet dieser besondere Austausch alle zwei Jahre statt und ist dabei viel mehr als „nur“ ein Schüleraustausch. Die Schülerinnen und Schüler des Spanischkurses treffen die Entscheidung für diesen Austausch als Klassenverband in dem Bewusstsein, die Hälfte der Kosten selbst erarbeiten zu müssen und neben dem Schulbesuch vor Ort auch ehrenamtliche soziale Projekte zu unterstützen. Der Schüleraustausch wird somit zum interkulturellen Austausch über den Tellerrand hinaus.
„Als Klasse haben wir beispielsweise Cateringangebote für bis zu 200 Personen ausgerichtet oder durch Kinderbetreuung ein paar Euro verdient“, beschreibt Klassensprecherin Lucy die Bemühungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. „In Chile selbst werden wir dann nicht nur unsere Partnerschule besuchen, sondern auch in einem Waisenhaus helfen oder den Zaun in einer Kita neu streichen“, ergänzt Co-Klassensprecher Hans. „Aufgrund der Corona-Situation hätten wir das benötigte Geld vermutlich nicht zusammenbekommen, sodass wir der Schulstiftung und ihrem Schauer-Fonds für diese großzügige Unterstützung sehr dankbar sind“, fasst Dr. Nickel-Gemmeke die Projektvorstellung der Schülerinnen und Schüler zusammen.
Die Reise nach Chile wird im Herbst 2024 stattfinden und neben den zwei Thüringer Ferienwochen auch eine Schulwoche umfassen. Danach werden die Schülerinnen und Schüler ihre Erlebnisse und Eindrücke dokumentieren und anlässlich eines Präsentationsabends vorstellen.