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JAHRESBERICHT FÜR DAS JAHR 2021 POLITISCHE BILDUNG UND DEMOKRATISCHE ERZIEHUNG
Politische Bildung und demokratische Erziehung
Erinnern und Mitgestalten
Unsere Schülerinnen und Schüler sollen die Schule als aufmerksame und kritische Zeitgenossen
verlassen, die ihre Anliegen bewusst vertreten und gehört werden.
Dieses gesetzte Ziel verfolgt unser Programm Politische Bil- Umgesetzt wird das Programm durch die Tradition der Schü-
dung und demokratische Erziehung. Im Fokus steht hier die lersprecherforen, der Beteiligung an den Juniorwahlen und
Auseinandersetzung mit zwei Diktaturen auf deutschem Bo- Fortbildungsangeboten u. a. zum Faktenforschen, Hass im Netz
den und mit unserem christlich-jüdischen Erbe. und Umgang mit Diskriminierungen. Hinzu kommen Leucht-
turmprojekte wie die Beteiligung am Geschichtswettbewerb
des Bundespräsidenten.
Katrin Göring-Eckhardt
zur Bedeutung demokratischer Erziehung an Schulen
»Dem deutschen Volke« steht über dem Eingang meines Ar-
beitsplatzes, dem Reichstag in Berlin. Politik ist den Menschen
verpflichtet, so verstehen das viele. So verstehe auch ich mein Katrin Göring-Eckardt, MdB
Tun als Politikerin. »Der Bevölkerung« hat einmal der Künst- Vizepräsidentin des
ler Hans Haacke daraus gemacht, um deutlich zu machen, Deutschen Bundestages und
Mitglied im Stiftungsrat
dass Politik nicht nur den deutschen Menschen verpflichtet
ist. Besser so, finde ich. Aber für mich reicht das noch nicht.
Wenn wir Politiker*innen uns noch
so sehr bemühen, unsere Politik auf »Demokratie
die Menschen zu beziehen, dann
kann das nichts werden, wenn wir lebt vom Mitmachen.«
die Menschen nicht einbeziehen.
Demokratie lebt vom Mitmachen. Ohne die Beteiligung der
Menschen, möglichst vieler, möglichst aller, ist Demokratie
nur Fassade. Politik sollte nicht nur für die Menschen gemacht
sein, sondern auch mit den Menschen. Deswegen müsste dort
noch besser stehen: »Mit der Bevölkerung«. angehört wird und ihre Ideen ihren Alltag mitbestimmen; wenn
Grundschüler*innen in Erfurt Landtagsluft schnuppern oder
Aber Mitbestimmung, die Begeisterung für die Demokratie und wenn Ratsgymnasiast*innen in der Juniorwahl ihr Wahlrecht
auch das Aushalten von Streit – das alles fällt nicht vom Himmel. erproben, dann wird Demokratie lebendig. Demokratie kann
Es muss in jeder neuen Generation neu errungen werden. Wenn man lernen, aber man muss sie auch erleben. Das ist das beste
meine Enkelin schon in der KiTa erlebt, dass sie im »Kinderrat« Mittel gegen Demokratieverdrossenheit.
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