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POLITISCHE BILDUNG UND DEMOKRATISCHE ERZIEHUNG











            Stimmabgabe als Erstwähler wahr. Zudem fördert die Junior-
            wahl fundierte Meinungsbildungsprozesse und die Mündig-
            keit als zukünftiger Staatsbürger.

            Auf alle Fragen rund um die Bundestagswahl werden die Lern-
            gruppen an unserer Schule vorbereitet und somit zur poli-
            tischen Kommunikation angeregt. Die Erstellung von Wahl-
            plakaten für eine Partei im Unterricht setzt eine konkrete
            Auseinandersetzung mit Zielen und Inhalten der jeweiligen
            Parteien voraus. Zudem besuchen Expertengruppen des So-
            zialkundekurses 12 (eA) die jüngeren Schüler im Unterricht
            und bereiten sie detailliert auf die Wahl vor, indem Grund-
            lagen zu Wahlsystemen und Wahlrecht gelegt werden. Die
            Vorbereitung gipfelt in einer Podiumsdiskussion mit Vertre-
            tern verschiedener Parteien, die leider 2021 coronabedingt
            ausfallen musste.

            Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl lag bei 76,6 Pro-  Das Wahlergebnis der Juniorwahl 2021 am Evangelischen Ratsgymna-
            zent. Wie sah diese am Evangelischen Ratsgymnasium aus?  sium Erfurt

            Bei der Juniorwahl sind die Klassenstufen neun bis zwölf wahl-  starke Abscheiden der FDP ist ebenfalls milieuspezifisch zu
            berechtigt. 2021 haben 293 Schülerinnen und Schüler gewählt.   erklären, da am Ratsgymnasium viele Kinder aus Unterneh-
            Das entspricht einer Beteiligung von 80 Prozent.  merfamilien lernen.

            Wie bewerten Sie die Wahlergebnisse in Ihrer Schule?  Sehr erfreulich ist aus meiner Sicht das Abschneiden der AfD
                                                              mit 0,36 Prozent, die somit aus Sicht unserer Juniorwähler am
            Betrachtet man das bundesweite Endergebnis der Junior-   Evangelischen Ratsgymnasium in der politischen Landschaft
            wahl, so gehen die Grünen mit 20,6 Prozent als Wahlsieger   keine Rolle spielen würde.
            hervor, dicht gefolgt von der SPD mit 19,4 Prozent und der
            FDP mit 18,5 Prozent. In unserem Bundesland (Thüringen)
            sieht die Verteilung etwas anders aus: Die Grünen liegen
            mit 13,5 Prozent erst an dritter Stelle, SPD an zweiter Stel-  Mehr Informationen
            le mit 14,2 Prozent, während die FDP mit 19,7 Prozent das
            Rennen macht.                                        www.juniorwahl.de

            Die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums geben wie
            im bundesweiten Ergebnis den Grünen die meisten Stimmen;
            jedoch mit einem besonders großen Anteil von 39,5 Prozent.
            Grund hierfür sind in meinen Augen zwei wesentliche Aspek-
            te. Neben der politischen Sozialisation in den Familien, am
            Ratsgymnasium lernen viele Kinder aus linksliberalen Mi-
            lieus, kommt die starke Thematisierung des Klimawandels
            in den Haushalten und im Unterricht hier zur Geltung. Das


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