Page 26 - ESM-Jahresbericht-2021-web
P. 26

POLITISCHE BILDUNG UND DEMOKRATISCHE ERZIEHUNG









            Ein Bericht von Claudia Bargfeld, Leiterin des Stiftungsprogramms
            Historisch-politische Bildung


            in Zeiten der Pandemie





            Damit sich Schülerinnen und Schüler im gegenwärtigen Leben verorten können, bedarf es einer
            aktiven Auseinandersetzung mit vergangenen Ereignissen und deren Deutung, um daraus Per-
            spektiven und Chancen für Zukünftiges abzuleiten. Die Auseinandersetzung mit beiden deut-
            schen Diktaturen bildet dabei einen inhaltlichen Schwerpunkt.




            Konkret bedeutet Erinnerungskultur im schulischen Alltag
            mehr als das Thematisieren verschiedener Gedenktage über
            das Jahr verteilt. Erinnerungskultur benötigt das Zusammen-
            spiel verschiedener Akteure; der bekannte schulische Raum
            wird geöffnet und um außerschulische Partner wie Gedenk-
            stätten, Museen, Archive und Partner der Zivilgesellschaft er-
            weitert. In diesem Zusammenspiel können Schülerinnen und
            Schüler in einer aktiven Auseinandersetzung lernen, Fragen
            zu stellen und Zusammenhänge in einem anderen, außerschu-
            lischen Kontext erfassen.

            Die notwendige und angestrebte Kooperation zwischen Schule
            und außerschulischen Partnern stellte Lehrkräfte im zweiten
            Jahr der Pandemie erneut vor eine Herausforderung. Das
            Jahr 2021 startete mit Distanzunterricht, der das schulische
            Geschehen bis zum Monat April dominierte. Museen und   Claudia Bargfeld Leiterin des Stiftungsprogramms »Politische Bildung
            Archive waren geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar,   und demokratische Erziehung«
            Gedenkstätten waren zunächst geschlossen, später nur für
            eingeschränkte Gruppengrößen nutzbar. Viele Gedenkstätten-  Die Barbara-Schadeberg-Stiftung hingegen reagierte beson-
            fahrten mussten abgesagt werden. Ein Betretungsverbot an   ders schnell auf diese Situation und stellte ihren in Präsenz
            Schulen hinderte außerschulische Veranstalter an der Durch-  geplanten SchülerInnenkongress auf ein digitales Format um.
            führung von Projekten.                            An diesem Kongress nahmen im März 2021 zu der Botschaft
                                                              »Versöhnung befördern« Delegationen des Christlichen Spa-
                                                              latin-Gymnasiums in Altenburg, der Evangelischen Regelschu-
                                                              le Gotha und des Evangelischen Schulzentrums Mühlhausen
                                                              online teil.







            26
   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31