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JAHRESBERICHT FÜR DAS JAHR 2021 DIE EVANGELISCHE SCHULSTIFTUNG
Ein Interview mit Dr. Christiane Schenk
Durch Reflexion an der Krise wachsen
und den Blick auf die Zukunft richten
Wie es gelingen kann, Menschen auch im digitalen Raum näher zusammenzubringen, Resilienz
zu fördern, Inspiration zu wecken und weiter gestärkt durch die Krise zu gehen. Das waren die
Fokusthemen für Schulentwicklung in 2021.
Was hat die Schulentwicklung 2021 geprägt?
Sicher war das die Pandemie, mit manchen absehbaren und
auch unabsehbaren Konsequenzen: In Bezug auf die Umset-
zung des Lernens, die Tagesstruktur und die Digitalität.
Wie haben die Schulen auf diese Ausnahmesituation reagiert?
Mit sehr viel Eigenständigkeit und Kreativität! Im Vergleich
zum Vorjahr, zum Beginn der Pandemie, hat man schnell be-
merkt: Es entsteht Übung, die Konzepte werden schnell und
flexibel angepasst. Nach den Pionieren und frühen Anwen-
dern haben die meisten einen Sprung in der Nutzung digitaler
Methoden gemacht.
Dr. Christiane Schenk
Welche Veränderungen haben sich durch die Pandemie Abteilungsleiterin Schulentwicklung
ergeben?
Zunächst einmal die sichtbaren: Vielfach veränderte Unter- Was hat sich in der Arbeit geändert? Was hat in dieser Situ-
richtskonzepte, eine beschleunigte Ausstattung mit digitalen ation geholfen?
Lehrer- und Schülergeräten. Eines ist aber meiner Einschätzung
nach gleichgeblieben: Ein hohes Engagement für die Schüle- Die Kommunikation. Der Austausch der Trägerin mit den
rinnen und Schüler – Krisen offenbaren Wertsetzungen – und Schulen hat sich intensiviert: Er ist niedrigschwelliger und
in der Krise hat sich auch gezeigt, was alles geht. Erstaunlich mit kürzeren Intervallen getaktet. Die Schulartkoordina-
war, wie viele Schulleitende mit Ideen zur Schulentwicklung torinnen sind hier ein wichtiges Bindeglied, denen ich aus-
uns im ausgehenden Jahr 2021 kontaktiert haben! Gleichzei- drücklich und herzlich für ihre Arbeit danken möchte. Auf
tig sind Menschen und Teams an ihre Grenzen gekommen. der anderen Seite merken wir, wie gut der reale, persönliche
Austausch tun kann. Nach den Online-Formaten setzen wir
nun Gegenakzente in Präsenz.
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