Frau Bundestagsvizepräsidentin, können Sie mir erklären…
Dienstagmorgen, 10:25 Uhr an der Evangelischen Grundschule Erfurt. Die „Störche“ aus Klasse 4 sitzen gespannt in ihrem Klassenraum. Heute steht der Besuch von Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsvizepräsidentin und Mitglied im Stiftungsrat der Evangelischen Schulstiftung, auf dem Stundenplan.
Thema der Schulstunde: Was sagen Kinder zur aktuellen Coronasituation und was erwarten sie von der Politik? Die Schülerinnen und Schüler von Schulleiterin Katrin Steeger-Freitag hatten sich im Klassenverband bereits darüber ausgetauscht, welche Fragen sie unbedingt an die Bundestagsabgeordnete stellen wollen. So wurde aus der im Stundenplan stehenden Medienstunde nun eine Fragestunde in Bundestagsmanier. Wie gefährlich ist das Virus wirklich? Wie lange müssen wir noch Masken im Unterricht tragen? Wann können wir uns wieder ohne Tests und Einschränkungen in der Freizeit mit unseren Freunden treffen? Müssen wir nochmal Homeschooling machen? Wie finden Sie Joshua Kimmich und was sagen Sie zur Impfpflicht?
Ohne die sonst übliche Redezeitbegrenzung nahm sich Katrin Göring-Eckardt die Zeit, auf alle Fragen ausführlich zu antworten und mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Große Einigkeit kam sofort bei den Themen Masken, Tests und Homeschooling auf: Die Maßnahmen sind eine große Belastung für die Kinder und sollen sobald wie möglich beendet werden, aktuell dienen sie aber dem Schutz aller und müssen leider noch einige Zeit beibehalten werden. Eine Impfpflicht unterstütze die Bundestagsabgeordnete für alle Menschen ab 18 Jahren, für Kinder möchte sie diese nicht zur Pflicht, sondern zur Empfehlung machen. Und Joshua Kimmich? Ein sehr guter Fußballer, der bereit war, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse und verfügbaren Informationen seine anfängliche Impfskepsis zu überwinden, findet Göring-Eckardt.
Mit dem Pausenklingeln fasste die 10-jährige Carlotta die Wünsche ihrer Klassenkameradinnen und -kameraden mit einem optimistischen Satz zusammen: „Ich wünsche mir, dass wir alle gemeinsam Corona besiegen.“