Politische Bildung in den Schulen muss gestärkt werden

Schulen sind Orte der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung. Daraus folgt, dass sie auch Orte der demokratischen Erziehung und politischen Bildung sein müssen.

Dieser Auftrag kann jedoch nicht nur auf ein Unterrichtsfach bezogen sein. Vielmehr ist politische Bildung eine Querschnittsaufgabe für das unterrichtliche und das außerunterrichtliche Lernen in Schule.

Zur Stärkung dieses Arbeitsbereiches in den Schulen hat die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland vor zwölf Jahren das Stiftungsprogramm „Politische Bildung und demokratische Erziehung“ auf den Weg gebracht. Kurz vor der Landtagswahl in Thüringen zog die Stiftung nun Bilanz und legt eine Broschüre der Arbeit des Stiftungsprogramms vor. Die Begleitbroschüre mit Beiträgen von Ministerpräsident Bodo Ramelow, Ministerpräsidentin a. D. Christine Lieberknecht und der Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt kann unter folgendem Link abgerufen werden:  www.schulstiftung-ekm.de/stiftungsprogramme/politische-bildung

„In einer Zeit komplexer Herausforderungen und gesellschaftlicher Spannungen ist es wichtiger denn je, dass Schülerinnen und Schüler lernen, sich aus seriösen Quellen zu informieren, im Diskurs eine Meinung zu bilden, andere Positionen zu akzeptieren und Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln“, so Marco Eberl, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Schulstiftung. „Das fängt im Klassensprecherrat oder im Schülerparlament der eigenen Schule an und setzt sich in der Auseinandersetzung mit den politischen Fragen unserer Zeit im Unterricht fort. In diesem Sinne kann Schule nicht unpolitisch sein.“

Zu den positiven Erfahrungen der Stiftung gehört die Beobachtung, dass die politische Bildung nicht allein den Fächern Geschichte oder Sozialkunde überlassen bleiben kann. Gerade eine zeitgemäße Pädagogik bietet die Chance, in Projekten und fächerübergreifend komplexe Themen in all ihren Dimensionen zu bearbeiten. „Demokratie muss in Familie und Schule erlernt und immer wieder eingeübt werden“, davon ist der Vorstandsvorsitzende überzeugt.

Im Rahmen des Stiftungsprogramms bereiteten sich Schülerinnen und Schüler aller sechs Stiftungsgymnasien auch intensiv auf die Landtagswahl 2024 in Thüringen vor. Bei der bundesweiten Juniorwahl traten sie in dieser Woche selbst an die Wahlurne. Da jedoch auch wahlberechtigte Schülerinnen und Schüler teilnahmen, werden die konkreten Ergebnisse erst nach der Landtagswahl veröffentlicht.

„Die junge Demokratie in unserem Land braucht eine starke Zivilgesellschaft und engagierte Bürgerinnen und Bürger, deshalb lohnt es sich, schon mit Kindern und Jugendlichen demokratische Praxis einzuüben. Wie dies gelingen kann, haben evangelische Schulen – so unsere Bilanz innerhalb der Stiftung – eindrucksvoll gezeigt. Und nun liegt es an uns, als Eltern, Großeltern oder Lehrkräfte ein gutes Beispiel zu geben und am Sonntag unsere Stimme für eine starke Demokratie abzugeben“, schließt Marco Eberl mit einem Wahlaufruf.