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GRUSSWORT
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freundinnen und Freunde
des evangelischen Schulwesens
in Mitteldeutschland,
Kirchenrat Marco Eberl
Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Schulstiftung
in Mitteldeutschland
gesellschafts- und bildungspolitisch war das Jahr 2021 Weg- Mithin sollte sich aus dem Zweck unserer Stiftung – Bildung
marke und Herausforderung zugleich. Wie durch ein Brenn- im christlichen Aufmerksamkeitshorizont – eine gesamtge-
glas hat die fortdauernde Pandemie gesellschaftliche Konflikte sellschaftliche Wirkung entfalten lassen. Dies setzt voraus,
sichtbar gemacht und die Handlungsfähigkeit der föderalen dass wir in der säkularisierten Welt authentisch Zeugnis ab-
Verfasstheit in einer nationalen Krisenlage auf die Probe ge- legen, unsere Einrichtungen eine hohe pädagogische Quali-
stellt. Zudem verstärkt die fortschreitende Individualisierung tät erreichen und die Stiftungsgemeinschaft kraftvoll, welt-
die weitere Fragmentierung der Gesellschaft. Einmal mehr zugewandt und zukunftsorientiert als kirchliche Einrichtung
steht die Frage im Raum, was den Fliehkräften in der Gesell- in Erscheinung tritt. Und so mögen Sie sich, liebe Leserin und
schaft entgegenwirken kann. lieber Leser, vermittels dieses Jahrbuches selbst ein Bild von
der Arbeit unserer Stiftung und ihrer Einrichtungen machen.
»Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Vorausset-
zungen, die er selbst nicht garantieren kann«, formulierte Als Vorstand der Stiftung darf ich Führungskräfte und Mit-
Ernst-Wolfgang Böckenförde bereits 1964 im Kontext der arbeitende in der Geschäftsstelle, in den Schulen und Kin-
Debatte um das Verhältnis von Staat und Religion. Doch Re- dertagesstätten erleben, die tagtäglich aus ihrer eigenen
ligion ist heute nicht (mehr) der Kitt der Gesellschaft. Dieses Überzeugung mit großem Engagement für die Kleinen und
geflügelte Wort greift – zumal in der säkularisierten ostdeut- Großen in der Stiftungsfamilie ihren Dienst tun. Sie werden
schen Gesellschaft – wirklich viel zu kurz. Gleichwohl kann von hunderten Ehrenamtlichen und Partnern in den Regionen
die aus dem Christentum erwachsende Ethik gerade heute unterstützt. Sie alle besitzen meine höchste Wertschätzung
im Konzert der aus anderen Quellen schöpfenden Wertvor- und ihnen gilt mein herzlichster Dank!
stellungen einen wichtigen Beitrag zur Integrationsleistung
der säkularen Gesellschaft leisten.
Marco Eberl, Vorstandsvorsitzender der
Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland
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